cf: Katlyns Apartment - Küche/Wohnraum
Der nächste Morgen präsentierte sich von seiner schönsten Seite und ich nahm mir vor, den Tag heute zu nutzen. Statt ständig E-Mail zu checken und das Telefon zu überwachen, würde ich etwas Frühstücken und dann laufen gehen. Alles andere würde sich schon finden und wie sich zeigte, sollte ich damit recht behalten. Denn King George fand einen Weg aus meinem Apartment heraus.
Nachdem Frühstück konnte ich mich jedoch nicht beherrschen und rief trotz aller guter Vorsätze meine E-Mails ab. Eine gute Entscheidung, denn tatsächlich befand sich mal etwas anderes als die sonst übliche Werbung da drin. Mit zittrigen Händen googelte ich das genannte Hotel und fand tatsächlich eine Website, die wohl eindeutig vor längerer Zeit erstellt worden war. Mittlerweile gab es viel elegantere Applikations. Abgesehen davon war ich beeindruckt, denn das Hotel war offensichtlich eine Nobelunterkunft und somit lockte dort der große Fisch, der fürs Erste meinen Aufenthalt in Miami sichern könnte. Die Betonung lag jedoch auf "könnte" und ich bemühte mich, nicht direkt schon das Geld zu verplanen, dass ich für einen solchen Auftrag kriegen würde. Bestimmt hatte diese Frau Branson mehrere Firmen angeschrieben und ich war mir nur zu genau bewusst, dass ich nicht mit protzigen Büroräumen und mehreren Angestellten beeindrucken konnte. Und ein solches Hotel setzte nun mal selten auf einen "Ein-Frau-Newcomer", möge sie auch noch so motiviert sein.
Auch wenn ich mri wenig Hoffnung machte, schrieb ich sofort zurück und vergessen waren alle Vorsätze laufen zu gehen. Stattdessen würde ich nun wie ein Schießhund den Rechner bewachen und auf die Absage warten.
"George? Fressen!" Mit dem Futternapf klappernd, versuchte ich meinen Mitbewohner hervorzulocken. Das Apartment war schnell durchsucht und mein schlechtes Gefühl bestätigte sich - King George war mal wieder ausgebüchst.
Fluchend schnappte ich mir meine Hausschlüssel und schlüpfte in die Slipper. Ich wusste schon, warum ich nur widerwillig das Apartment im Erdgeschoss genommen hatte. Weniger wegen der Einbrecher, sondern vielmehr wegen des Ausbrechers.
Immer wieder rufend lief ich den Bürgersteig auf und ab. Wahllos sprach ich Pasanten an, ob sie zufällig eine Glückskatze gesehen hätten. Wer mich dabei beobachtete, hielt mich garantiert für Verrückt, denn mittlerweile sah man mir an, dass sich die Sorge immer mehr Bahn brach. King George war zur Zeit mein einziger sozialer Kontakt in dieser Stadt.